geschrieben von Goldy am 24.Juli 2019 um 16:30:46 Uhr:
Antwort auf: Neue Batterie, geschrieben von Schleich Käfer am 23.Juli 2019 um 11:21:08 Uhr:
Die meisten Gleichstromlichtmaschinen im Käfer bringen bei mittlerer Motordrehzahl 30 Ampere. Die Drehstromlichtmaschinen 50 bzw. 55 Ampere. Wenn das Auto fährt, sagen wir mal, mit voller (serienmäßigen) Kriegsbeleuchtung, Heckscheibenheizung, eventuell Gebläse, vielleicht sogar noch lauter Radio mit ein bischen Verstärkertuning, und dann noch den Scheibenwischer einschaltest, dann gehen weg: Beleuchtung: ca. 10 Ampere. Bischen mehr bei H4-Lampen Heckscheibenheizung: ca. 5 Ampere. Gut gerechnet, nicht gemessen. Gebläse: ca. 10 Ampere bei zweiter Stufe. Radio: ca. 5 Ampere realistisch. Scheibenwischer: knapp. 10 Ampere in der 2. Stufe. Die Zündung braucht ja auch noch ein paar Amperechen, wenn der Motor läuft. Reichen fünfe? Macht summa summarum gut über 40 Ampere. Und deckt sich mit meiner Erfahrung im letzten Jahrhundert, als ich mit dieser "Bestückung" bei Nacht und Regen und Gleichstromlima losgefahren bin und nach 35 Kilometern gemerkt habe, dass das Bordnetz (Spannung) zusammenbricht, wenn ich den Motor ausmache. Da ich das in der Auslaufphase vor einer roten Ampel machte, konnte ich ihn wieder starten und hab daraufhin mit Heckscheibenheizung, Radio und Gebläse etwas gespart, dann ging wieder was. Selten, dass man in dieser Konstellation im Käfer fährt. Wenn du nur so im Sommer losfährst mit Radio und vielleicht Gebläse, dann bleiben dir bei einer Gleichstromlichtmaschine mindestens realistische zehn Ampere, um die Batterie zu laden. Also das wieder aufzuladen, was du durch das Anlassen aus ihr herausgezogen hast. Das ist nicht sooo wenig, weil da für ein Paar Sekunden rund 100 Ampere durchzischen. Aber wenn die Batterie in Ordnung ist, dann ist es auch nicht so viel. 100 Ampere X 0,01 Stunden sind eine Amperestunde (Ah). So ungefähr Pi mal Daumen. Nun kann man sich ausrechnen, wie lange es dauert, um mit zehn, vielleicht sogar 20 Ampere Ladeleistung eine oder zwei Amperestunden in die Batterie zu bringen. Die Rechnung ist nicht so ganz einfach (für die, die's wirklich genau nehmen), weil die Ladekurve gegen Ende nicht mehr so ganz gerade wird - einfach und laienhaft ausgedrückt, aber für den Überblick reicht's. Oder nochmal anders verdeutlicht: Wenn deine Batterie so leer ist, dass du den Anlasser nicht mehr zum Drehen bringst und das Auto angeschoben/-geschleppt wird, dann reichen (wenn die Batterie nicht schon vorher kaputt war) zwei Minuten normales Fahren, dass wieder so viel Saft im Akku ist, um ein oder zweimal starten zu können. Selbst schon (mehr als einmal...) unfreiwillig ausprobiert. Hast du eine Drehstromlichtmaschine drin, dann ist das alles noch großzügiger, weil die wesentlich mehr Strom bei wesentlich niedrigeren Drehzahlen bringt. Der langen Schreibe eher kurzer Sinn: Solange du da jetzt nicht auf die Idee kommst, fette Bulldogbatterien im hinteren Kofferraum zu stapeln und parallel zu schalten, ist es letzten Endes tatsächlich egal, wie groß die Batterie ist. Ob 36 oder 45 oder 64 Amperestunden (diese wird nur eher nicht mehr Platz haben...) - du wirst sie in angemessener Zeit ausreichend voll bekommen, falls du nicht ständig bei Nacht und Regen und Discobumbumbummusik im Kurzstreckenverkehr mit Startstopanlage irgendwelche Städte unsicher machst. Wie schon angeführt, solltest du AUF JEDEN FALL den Pluspol abdecken und falls du öfters schwergewichtige Leute hinten mitnimmst, sind zehn Millimeter Höhenunterschied vielleicht ganz gut für deren Steißbein. Falls du nicht ohnehin schon längst dir irgendeinen neuen Akku gekauft hast... FF
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