geschrieben von Junebug am 13.Mai 2020 um 15:55:19 Uhr:
Antwort auf: Querlenkerlager VW 1302/1303: Qualität?, geschrieben von MarkXII am 12.Mai 2020 um 23:56:54 Uhr:
Hallo Markus, liebe Käfergemeinde, hier mal ein paar grundsätzliche Infos zu diesem Thema: Auch wenn die Teie einfach aussehen, man kann bei Gummilagern sowohl bei der Herstellung, als auch beim Design sehr viel falsch machen, was zu Problemen führt. 1. Die Gummimischung: Bei Nachfertigungen aus Usbekistan, oder wer weiß wo, wird oft eine Mischung verwendet, bei der aus Fertigungs- und Kostengründen Zusatzstoffe fehlen, die für die Lebensdauer und dyn. Eigenschaften der Teile wichtig sind. Dies trifft im Speziellen für den Ozonschutz (Alterung durch Sauerstoffeinfluß) zu. 2. Die Metallteile: Eine Verzinkung und Passivierung, egal ob gelb, oder blau vor der eigentlichen Beschichtung mit Primer und Cover führt zu Problemen bei der Haftung. Eine nachträgliche Beschichtung, nach der Vulkanisation, führt ebenfalls zu einer Unterwanderung der Beschichtung im Randbereich der Haftung, die sich dann meist bei Belastung des Teils im Betrieb weiter fortsetzt. Gummilager werden zumeist nach der Vulkanisation nur phosphatiert und geölt, um einen kurzzeitigen Oberflächenschutz für die Metallteile zu erzielen. 3. Das Design: Gummilager sind meist hochbelastete Teile und daher ist immer eine möglichst große Bauform, also viel Gummihöhe, bzw. Länge anzustreben. Bsp.: Wenn ich eine 5mm dicke Schicht um 5mm länge, habe ich eine Dehnung von 100%,ist die Schicht 10mm dick sind es nur 50%. Soll heißen, dass beim Nachbau solcher Teile oft Innenrohre mit größerem Aussendurchmesser und wenn man Pech hat auch noch Aussenrohre mit kleinerem Innendurchmesser verwendet werden, da diese Abmessungen evtl. gerade gut zu bekommen, oder eben günstig sind. Dies führt dann aber zu einer reduzierten Gummischichthöhe, die dann eben nur geringere Auslenkungen schadensfrei ertragen kann. Bei Nachbauteilen wird oft ein ganz essentieller Schritt weggelassen und das ist das nachträgliche Kalibrieren des Aussenrohres auf das spätere Einpressmaß. Nach der Vulkanisation entstehen durch die Abkühlung Schrumpfspannungen im Gummi - und wenn Gummi eine Sache nicht mag, das sind es Zugspannungen! Diese Spannungen werden durch das Kalibrieren, also Vorspannen der Gummischicht reduziert, bzw. in den meisten Fällen überkompensiert, um das Tei zum einen Lebensdauerfester zu machen, aber auch um die Torsions- und Kardaniksteifigkeit zu reduzieren. Im Falle des org. Boge 02/03 Querlenkerlagers liegt die Reduzierung des Aussenrohres durch radiales Einengen im übrigen bei fast 2mm im Durchmesser! Meine Empfehlung daher: Wenn die alten Teile soweit in Ordnung sind und ggf. nur leichte oberflächliche Risse haben - drin lassen. Finger weg von gelb chromatierten Teilen - sehen zwar schön aus, taugt aber nix. Eine raue Oberfläche des Aussenrohres (entsteht durch Sandstrahlen zur Vorbehandlung) - was erstmal OK ist) läßt vermuten, dass das Teil eher nicht eingengt wurde, da dadurch die Oberfläche , nicht komplett, aber doch sichtbar, geglättet wird. Gruß Andreas : Hallo zusammen,
: ich suche gute Querlenkerlager (Silentlager) für die Querlenker am 1302 innen am Rahmenkopf. : Lemförder hat anscheinend 2009 die Produktion eingestellt. Boge ist auch nicht mehr erhältlich : Bei den diversen Händlern gibt es diese Lager zu sehr unterschiedlichen Preisen. Nicht immer ist klar gekennzeichnet, welcher Hersteller dahinter steckt. : Wie steht's um Erfahrungswerte? Was taugen, Ruville, JP Group & Co? : Viele Grüße : Markus
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