geschrieben von Goldy am 27.Oktober 2021 um 19:38:32 Uhr:
Antwort auf: Re: Dichtung Ölsiebdeckel, geschrieben von Schöni am 27.Oktober 2021 um 07:11:25 Uhr:
Klar ist Öl, das im Motor "gebraucht" wird, nicht ewig verwendbar. Aber ein ordentliches Motorenöl kann man ohne Schwierigkeiten auch mal zwei Jahre hernehmen, wenn man mit seinem Käfer nur zwei- bis dreitausend Kilometer im Jahr fährt. Bei einem jährlichen Wechsel ist schon sehr viel Sicherheitsreserve drin und auch die Veränderung im PH-Wert des Öls durch sauer machende Verbrennungsrückstände ist natürlich messbar, aber dass dir das auf 20 Jahre den Motor zusammenfrisst, weil du nur alle zwei Jahre á 3.000 Kilometer das Öl wechselst, halte ich für ein eher unrealistisches Szenario. Und wenn man doch jährlich das Öl wechselt, kann man doch auf den Filterwechsel verzichten, wenn gerade mal diese zwei- bis dreitausend Kilometer gefahren wurden. Was macht der Filter? Er filtert die Schwebeteilchen im Öl heraus. Dabei setzt er sich natürlich mit der Zeit zu und das Öl wird mit immer größerem Widerstand durch ihn hindurchgedrückt. Je länger das geschieht, also je mehr Kilometer mit dem Öl gefahren werden, desto mehr Schwebeteilchen - vulgo "Dreck" setzt sich in ihm ab und ihn zu. Wenn ich ihn bei jedem Ölwechsel wechseln soll, dann heißt dass, dass nach den heute üblichen rund 15.000 bis 30.000 sich einfach so viel Dreck im Filter angesammelt hat, dass er langsam zu macht. Eigentlich logisch. Da der Ölfilter im Mexikaner auch nur ein ganz normaler Ölfilter ist, der auch in Hunderttausend anderen Motoren eingebaut wird (OC 264), ist es tatsächlich Verschwendung, ihn nach 3.000 Kilometer auch zu wechseln. Ich denke nicht, dass der Käfermotor wesentlich mehr Dreck, also Schwebeteilchen produziert, als irgendein anderer Motor. Und Sondermüll ist ein gebrauchter Ölfilter eigentlich nicht. Zumindest in Deutschland wird so ziemlich der gesamte Hausmüll verbrannt - was für patronenlose Filterelemente modernerer Motoren ein Thema ist. Darum dürfen auch ölverschmutzte Lappen und andere Gegenstände seit vielen Jahren schon hochoffiziell über den Hausmüll entsorgt werden. Natürlich nicht in industriellem Maßstab. Müllverbrennungsanlagen haben hochwertige Rauchgasfilter. Desweiteren halte ich es für vernünftig, eine metallummantelte Ölfilterpatrone ins Altmetall zu geben. Dieses Altmetall aus Wertstoffhöfen wird üblicherweise als Kühlschrott in Hochöfen dazugegeben. Bei den dabei herrschenden Temperaturen von weit über 1.200° C entstehen auch keine Dioxine und ähnlich leckere Dinge mehr. Man sollte allerdings schon darauf achten, dass auf dem Weg der Entsorgung keine Ölspur auf dem Boden entsteht.
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